S 06/09: PET-nach-TEP

Pilotstudie zur Evaluation der Osteoinduktion nach Hüftendoprothesenwechsel - „PET-nach-TEP“

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Orthopädie

(Laufzeit 01/2010 - 12/2013)

Einführung
Die chirurgische Versorgung gelockerter Hüftendoprothesen, insbesondere solcher mit großen acetabulären Knochendefekten stellt immer noch eine große Herausforderung dar. Allograft Spongiosa ist nach wie vor der Goldstandard in der Versorgung der Knochendefekte, aber bislang gibt es keine Studie, die die frühen biologischen Vorgänge der knöchernen Remodellierung darstellt. Das Ziel unserer Studie war die Darstellung der Veränderungen des Knochenstoffwechsels innerhalb und um die eingebrachte acetabuläre Spongiosaplastik nach Hüft-TEP-Wechsel unter Verwendung der [18F]-Fluorid Positron Emissions Tomography (PET).
Material und Methode
Initial wurden 12 Patienten in die Studie eingeschlossenen. Alle Patienten hatten eine aseptisch gelockerte Hüftendoprothese mit einem azetabulären Knochendefekt, der mittels Spongiosaplastik aus gefrorenen Hüftköpfen versorgt wurde. Bei 3 Patienten mußte die erste PET-Untersuchung aufgrund von Schmerzen abgebrochen werden, so dass letzten Endes nur 9 Patienten mit einem kompletten Datensatz zur Auswertung kamen. Die Osteointegration wurde mittels PET-Untersuchungen zu einer (PET1) und sechs (PET2) Wochen postoperativ analysiert. Neben der Spongiosaplastik wurden weitere Regionen analysiert: Tantal Defektfüll-Implantate, die supraazetabuläre Knochenregion bds., die Schambeinäste und die Hüftköpfe als Kontrollregionen.
Ergebnis
Von PET1 zu PET2 zeigt sich nur ein diskreter nicht-signifikanter Anstieg des Fluorid-Uptakes im Bereich des OP-Gebietes (Spongiosaplastik und supraazetabulärer Knochen). Es wurde jedoch deutlich, dass die operierte Seite einen deutlich höheren Fluorid-Uptake hatte als die nichtoperierte.
Diskussion und Schlußfolgerung
Die Analyse des periacetabulären Knochenstoffwechsels ist mit unserer vorgestellten PET-Methode möglich, aussagekräftig und erlaubt eine hohe Ortsauflösung der Stoffwechselveränderungen. Nachteilig ist der hohe Aufwand und der bislang daraus noch nicht ableitbare Nutzen für die Patientenversorgung. Ein Rückgriff auf diese Methode ist jedoch im zukünftig hoffentlich erkennbaren Advent regenerativer Konzepte denkbar.

Prof. Dr. med. Klaus-Peter Günther, Dr. med. Peter Bernstein